10 Jahre Facharzt-Qualifizierung von HNO-Ärzten in Ruanda

Nach dem Zusammenbruch der medizinischen Versorgung infolge des Genozids 1994 gab es in Ruanda bis 2009 keine Weiterbildungs-Möglichkeit zum HNO-Facharzt.

Von da an beginnend entwickelte Dr. Dirk Heinrich, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in eigener Praxis, Hamburg (www.hno-heinrich.de), zusammen mit Prof. Dr. Stefan Dazert von der HNO-Klinik der Ruhr-Universität Bochum (www.klinikum-bochum.de) ein HNO-Weiterbildungskonzept in Kooperation mit der Universität von Ruanda in Kigali. Ziel des Projekts sollte sein, eine qualitativ hochwertige Weiterbildung zu gewährleisten und die Anzahl von HNO-Fachärzten in Ruanda zu erhöhen.

Auf diese Weise wurde ein „Master of Medicine Program (MMP)“ etabliert, das vom Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. unterstützt und begleitet sowie durch den Rotary-Club Bochum-Rechen gefördert wird. Unter Mithilfe weiterer deutscher HNO-Ärzte hat es inzwischen 14 Fachärzte hervorgebracht und aktuell befinden sich 16 Kollegen in Weiterbildung. Das Programm hat sich also bewährt und besteht nach wie vor weiter.

Mittel- und langfristig sollen die afrikanischen Kollegen das MMP für HNO-Heilkunde eigenständig durchführen und die deutsche Seite zunehmend die Rolle des partnerschaftlichen Kooperationspartners übernehmen. Weiterhin ist geplant, gemeinsame Forschungsvorhaben und eine akademische Zusammenarbeit zwischen den ruandischen und deutschen Universitäten zu entwickeln.

Dr. Heinrich beim Erklären
Dr. Heinrich bei der Sprechstunde in Kigali mit dem FLAIR P2
Dr. Alice Mugwaneza in Butare am FLAIR P4
Dr. Heinrich mit Kollegen in Kigali
Jakob Prechtl