Enorme Erleichterung für Noma-Kinder durch enoralen Distraktor

Kind mit Lappentransplantat

Um einen positiven Heilungsverlauf der oft großflächigen Lappentransplantate zu gewährleisten, werden bei Noma-Patienten in der Regel Distraktoren eingesetzt, die außen am Gesicht angebracht werden. Die Fixierung erfolgt über ein längenverstellbares Gerät, dessen Kopfstücke mit je zwei Schrauben im Ober- und Unterkiefer verankert werden.

Der Nachteil dieser externen Distraktoren ist die exponierte Anbringung seitlich am Gesicht. Dies ist insbesondere beim Schlafen sehr störend, zumal die Patienten - meist Kinder - aufgrund der oft großen Rückenwunden im Schlaf ohnehin stark in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind.

In enger Zusammenarbeit mit Dr. Andreas Schmidt und Prof. Carl-P. Cornelius (beide: Interplast Germany e.V., Sektion Südbayern) konnten wir einen sogenannten enoralen Distraktor entwickeln, der unter den Lippen mit nur je einer Schraube im Ober- und Unterkieferknochen befestigt wird. Dieser Distraktor ist wesentlich kleiner, erfüllt aber die Fixierungsfunktion mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser. Vor allem aber gibt es keine hervorstehenden Teile mehr, an denen man sich stoßen könnte, da der Distraktor vollständig in den Mundraum eingebracht wird, was auch hygienische Vorteile mit sich bringt.

Mehr unter www.noma.de sowie www.interplast-germany.de

Frisch operiertes, mit dem neuen enoralen Distraktor versorgtes Kind

Kind mit dem sperrigen Außendistraktor

Jakob Prechtl