Erste moderne Augenklinik in Nzara, Südsudan, feierlich eröffnet
Mit großem persönlichen Engagement hat der Augenarzt Dr. Andreas Dittrich, finanziell gefördert vom Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) und der Stiftung Augenlicht, eine moderne Augenklinik im Südsudan geplant und verwirklicht. Die Klinik wurde in Nzara, ca. 20 km nördlich der Regionalhauptstadt Yambio, auf dem Gelände des katholischen Krankenhauses St. Therese Hospital mit Unterstützung der örtlichen Diözese errichtet. Im Beisein kirchlicher Würdenträger und Politprominenz wurde sie am 27. November feierlich eröffnet.
Der Einweihung voraus ging ein abenteuerlicher Containertransport mit benötigten Geräten und Verbrauchsmaterialien in dieses Land mit geringer Infrastruktur und extrem schlechten Straßenverhältnissen. Mehrere Lkw-Pannen und ein Fahrerstreik an der ugandischen Grenze taten ihr Übriges. Am Ende blieb nur ein einziger Tag, um alles abzuladen, auszupacken und weitgehend einzurichten. Gerade noch rechtzeitig.
Bei der Eröffnungsveranstaltung betonte der für den Bereich Dienstleistungen zuständige Vizepräsident des Südsudan, dass das Land nicht über genügend Augenkliniken verfüge, was viele Südsudanesen bisher dazu gezwungen habe, für Augenbehandlungen ins Ausland, z.B. nach Nairobi und Khartoum zu reisen. Er fügte hinzu, dass die neue moderne Augenklinik in Nzara damit ein Segen für die Menschen im Bundesstaat Western Equatoria und im weiteren Sinne für den gesamten Südsudan sei.
Kaum drei Tage später wurden Patienten untersucht und in Folge vom Katarakt-Chirurgen Ambroise Soungouza operiert. Er ist einer von lediglich drei Augenärzten im Land, wo es jetzt mit Nzara die zweite größere Augenklinik gibt, in der auch operiert wird.
Glückwunsch!
Hektisches Entladen des Containers
Dr. Dittrich untersucht einen Patienten an der Spaltlampe
Erste OPs von Ambroise Soungouza mit dem FLAIR P6-Mikroskop
Zufriedene Protagonisten (v.l.n.r.): Dr. Andreas Dittrich, Ambroise Soungouza und Dr. Raimund Balmes (Stiftung Augenlicht)